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Funktionsweise Aquaponik und Hydroponik

Bei der Aquaponik handelt es sich um eine Technik, bei der Hydrokultur und Aquakultur in einem fast geschlossenen System miteinander verbunden sind. Unter Hydrokultur versteht man den Gemüseanbau im anorganischen Substrat durch Zugabe von Flüssigdünger, unter Aquakultur eine Fischzucht. Die Ausscheidungen der Fische werden von Bakterien in Nährstoffe für die Pflanzen umgewandelt. Die Pflanzen reinigen durch die Aufnahme dieser Stoffe wiederum das Wasser für die Fische. Die Verbindung der Aqua- und der Hydrokultur geschieht durch Rohrsysteme, in der das Wasser an den Bedarf des Verbrauchers angepasst wird. Durch dieses fast geschlossene System können 80 bis 90 Prozent Wasser im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft eingespart werden. Der Gemüseanbau ist dabei unabhängig von der vorhandenen Bodenqualität. Endprodukte der Aquaponik sind sowohl Gemüse als auch Speisefische.

A-Frame

Die Pflanzen wachsen auf beinahe vertikal gestellten Pflanzplatten. Diese liegen auf Gestellen, welche beim Global Food Garden aufgrund ihrer Form A-Frames genannt werden. Die Wurzeln hängen an der Innenseite frei in der Luft. In regelmäßigen Intervallen werden die Wurzeln durch einen Sprühnebel mit nährstoffreichem Wasser versorgt. Dank dieser Anbauweise gewinnt man auf wenig Bodenfläche viel Anbaufläche. Geeignet ist dieses System für Gemüse, die kompakt wachsen, wie Salate, Kohl, Kräuter …
Diese Lösung ist technisch aufwendiger als andere Systeme, da mit höheren Pumpenleistungen gearbeitet wird und eine sichere Stromversorgung zur Verfügung stehen muss. Der viel höhere Flächenertrag rechtfertigt diese Technologie vor allem in dicht besiedelten Gebieten. Mit der Aeroponik können bis zu 90 Prozent Wasser eingespart werden.

NFT (Nutrient Film Technology) und DFT (Deep Floating Technology)

Bei dieser Anbauart wurzeln die Pflanzen in einem anorganischen Substrat, welche in Rohren oder Becken stehen. Bei der DFT sind die Wurzelspitzen dabei ständig im nährstoffreichen Wasser. Bei der NFT fließt nur sporadisch Wasser durch das System. Eine Pumpe sorgt für eine regelmäßige Wasserumwälzung. Mit diesem einfachen System erreicht man eine Wasserersparnis von bis zu 80 Prozent.
Diese Anbauart ist auch für hochwachsende Pflanzen wie Tomaten oder Gurken, die viel Wasser benötigen, geeignet.

DWC (Deep Water Culture)

Bei der DWC-Anbaumethode befinden sich die Wurzeln der Pflanzen in einer nährstoffreichen und mit Sauerstoff angereicherten Lösung. Eine Pumpe befördert die Nährlösung aus einem Wasserspeicher in den Pflanzbereich, wo es die Pflanzen mit Nährstoffen versorgt. Am Ende des Pflanzbereiches kann das Wasser wieder zurück in den Wasserspeicher laufen. Im Pflanzbereich können auf dem Wasser entweder schwimmende Platten das Gemüse aufnehmen oder Körbe, die z.B. mit Blähton gefüllt sind. Diese Anbaumethode kann sehr einfach gehalten werden uns so problemlos in der Entwicklungshilfe eingesetzt werden. Die Africa Food Garden Box liefert auf engstem Raum die nötige Technik, um so ein System mit Sonnenenergie zu betreiben.
Gleichzeitig kann ein DWC-System in eine schöne Verkleidung gepackt werden und so zum Beispiel als Tisch oder Sideboard mit integriertem Gemüseanbau dienen.

Wicking Bed

Wicking Beds sind keine rein hydroponischen Systeme, sondern verbinden konventionellen Gemüseanbau mit einem geschlossenen Bewässerungskreislauf. Das Gemüse wurzelt in einem Erde-Mist-Gemisch. Das Wasser zirkuliert unter dieser Schicht und wird durch Kapillarwirkung nach oben zu den Wurzeln transportiert. Überschüssiges Wasser läuft zurück in einen Wassertank, von dort transportiert eine Pumpe es wieder zurück ins Beet.
Neben dem Erde-Mist-Gemisch kann auch über das Bewässerungswasser Nährstoffe zugefügt werden. Diese Anbaumethode lässt sich auch mit einer Aquakultur kombinieren.
Der einfache Aufbau eines Wicking Beds macht dies zu einer guten Lösung für die internationale Zusammenarbeit. Die Systeme können in der Regel ausschließlich mit Materialien, die vor Ort erhältlich sind, gebaut werden.